Das NRW Landgestüt und die angegliederte Deutsche Reitschule waren auch in diesem Jahr wieder Austragungsort für den Bundesberufswettbewerb der Auszubildenden im Beruf Pferdewirt. Bei dem Wettbewerb handelt es sich um eine Art „Deutsche Meisterschaft der Auszubildenden“ unter der Federführung der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) – Bereich Sport – in Zusammenarbeit mit den für die Berufsausbildung zuständigen Stellen der Bundesländer, dem NRW-Landgestüt und der Bundesvereinigung der Berufsreiter (BBR).

Die Auszubildenden Leandra Gaudian, Carla Langenstein, Katharina Laible und Jenny-Isabell Weise in der Altersgruppe 20-25 Jahren haben sich für diesen Wettstreit der besonderen Art im Vorauswahlverfahren am 26.09.2023 in Unterwellenborn/Bucha qualifiziert. Unter der Anleitung und Unterstützung der Mannschaftsführerin Katja Becker hatte sich das Team für den Wettbewerb gut und intensiv vorbereiten können. Ein ausführlicher Rundgang auf dem Gelände der Deutschen Reitschule vermittele bereits am Anreisetag einen ersten Eindruck über die Möglichkeiten der gesamten Anlage. Beeindruckt und fasziniert von der Größe des Gebäudekomplexes mit den langen Stallanlagen bekamen die Auszubildenden einen Einblick in die Logistik und die Vorbereitungen für den Bundeswettbewerb. Der gelungene Welcome-Abend im Anschluss diente dem Kennenlernen der anderen Teilnehmer und Teilnehmerinnen, sowie einem ersten Erfahrungsaustausch. 

Der Donnerstag startete bereits um 7.30 Uhr. Der heutige Wettbewerb bezog sich sowohl auf die Fachthemen zur Bodenarbeit, zur Fütterung jeglicher Pferdetypen, zum Gesundheitsmanagement bis hin zur Ausrüstung von Pferd und Reiter. Aus jedem Landesteam musste sich mindestens ein Bereiter in der Dressur sowie im Springen beweisen. Im anschließenden Fachgespräch musste jeder seine Leistung kommentieren und die eigene Handlungsweise erläutern. Ein Tag voller tierisch-fachlicher und natürlich auch menschlicher Eindrücke ging schließlich mit der Abendveranstaltung „Stensbeck-Feier“ zu Ende. Diese stand im Zeichen der Ehrung außergewöhnlicher Leistungen, wie z.B. der Verleihung der Graf von Lehndorff-Plakette*.

Die Aufgabe am Freitag bestand darin, dass die Teilnehmerinnen eine Präsentation über ein Fachthema rund um das Thema Pferd erstellen sollten. Das Los hat entschieden und die Thüringerinnen haben das Thema „Pferdeaufzucht“ zugewiesen bekommen. Mit einem Social-Media-Video haben die Auszubildenden auch hier überzeugend ihr Wissen und Können unter Beweis gestellt. Nach dem Finale der besten Bereiter und der Auszeichnung der Azubi-Spitzenreiter in der Fachrichtung „Haltung und Service“ erfolgte im Anschluss die Auswertung der Leistung der Landesverbände und die Siegerehrung der besten Bundesländer.

Obwohl die Anzahl der Gestüte in den anderen Bundesländern höher ist, konnten die Teilnehmerinnen aus Thüringen zeigen, welche Qualität die Ausbildung aufweist und damit sehr gute Fachkräfte hervorbringt. Dies hat Thüringen mit Platz 9 in der Gesamtwertung unter Beweis gestellt. Die Auszubildenden haben an diesen Tagen viel gelernt und haben bereits signalisiert, auch beim nächsten Mal am Berufswettbewerb der Pferdwirte teilzunehmen und ihre Leistungen weiter zu steigern.

Der Landjugendverband Thüringen sagt herzlichen Glückwunsch.

* Die Georg-Graf-von-Lehndorff-Plakette dient seit 1998 zur Auszeichnung von Pferdewirten (Schwerpunkte „Pferdehaltung und Service“ bzw. „Zucht“) für besonders gute Leistungen. Sie ist nach Georg von Lehndorff (1833–1914) benannt, dem Oberlandstallmeister auf dem Gestüt Graditz. Pferdewirte (Schwerpunkte „Pferdehaltung und Service“ bzw. „Zucht“) mit einer Durchschnittsnote von 2,09 und besser erhalten die Auszeichnung in Bronze. Pferdewirtschaftsmeister im Teilbereich „Zucht und Haltung“, die ihre Meisterprüfung mit einem Schnitt von 2,09 und besser absolvieren, erhalten sie in Silber. Verliehen wird sie durch die Deutsche Reiterliche Vereinigung (FN) in Warendorf. Alljährlich werden damit bundesweit rund 50 besonders erfolgreiche Absolventen ausgezeichnet. Damit hat sich die Auszeichnung in den letzten Jahren als eine der wichtigsten Auszeichnung in den Pferdeberufen herausgebildet.