Am 26. März 2024 organisierte der Thüringer Landjugendverband sowie der Regionalbauernverband (RBV) Südthüringen e. V. ein Seminar zum Thema „Biogas und Biogasanlagen“. Den Schulungsraum stelle das Zuchtzentrum Gleichamberg zur Verfügung. Insgesamt nahmen 20 Auszubildende an dem Seminar teil. Als Referent für diesen Tag konnte Herr Georg Siegert vom Institut für Biogas in Weimar gewonnen werden.
Nach einer kurzen Vorstellung aller Beteiligten, begann das Seminar mit der Präsentation von ausführlichen Statistiken und der Erörterung über die Vor- und Nachteile von regenerativen Energien. Dieser Block wurde mit einer Beispielrechnung zum Energieertrag einer Biogasanlage beendet. Das Rechenbeispiel umfasste die Energieberechnung einer Beispielanlage mit einer optimalen Zusammenstellung der Substrate. Im Anschluss wurde die theoretische Funktionsweise einer Biogasanlage vermittelt. Die Basis für die Erzeugung von Biogas stellt der anaerobe (sauerstofflose) mikrobielle Abbau des verwendeten Substrats dar. Die Biomasse – insbesondere Kohlenhydrate, Proteine und Fette – dient unterschiedlichsten Bakterien als Nahrung. Durch den Stoffwechsel der Mikroorganismen entsteht in einem mehrstufigen Prozess Methan. Je nach Material ergibt sich ein Methangehalt zwischen 50 und 75 Prozent. Damit sich das Gas bilden kann, muss das Gärsubstrat einen ausreichend hohen Wasseranteil besitzen.
Die meistern der Auszubildenden hatten bereits in der Vergangenheit mit einer Biogasanlage im Betrieb zu tun. So waren viele Begrifflichkeiten und Abläufe innerhalb der Mechanik der Anlagen nicht neu.
- Die Vorgrube dient als Lager für das Substrat. Gleichzeitig wird darin die Biomasse zerkleinert und aufbereitet.
- Im Fermenter kommt es unter Ausschluss von Sauerstoff zum mikrobiellen Abbau des organischen Materials. Um den Prozess zu optimieren, sorgt eine Rührvorrichtung kontinuierlich dafür, dass sich das Substrat und die Bakterien vermischen.
- Der Gastank fungiert als Zwischenspeicher für das Biogas, bevor dieses ins Blockheizkraftwerk oder ins Erdgasnetz strömt.
- Im Gärrestelager sammelt sich der Rückstand des Abbaus. Da der Gärrest reich an Nährstoffen ist, eignet er sich gut, um Ackerflächen zu düngen.
- Ein Blockheizkraftwerk gewinnt elektrische Energie und Wärme aus dem Biogas. Alternativ dazu ermöglicht eine Gasaufbereitungsanlage, Strom ins Netz einzuspeisen.
Nach der Mittagspause ging es Thematisch um die gesetzlichen Gegebenheiten und Vergütungsmöglichkeiten einer Biogasanlage. Dieses Thema war eng verbunden mit einem ausführlichen Ausblick in die Zukunft und weiteren möglichen Technologien in diesem Bereich. Nach dem ausführlichen Theoretischen Anteil konnte nun die Biogasanlage vor Ort besichtigt werden. Hier wurden praktische Fragen und Anwendungsbeispiele erläutert und die Funktionsweise direkt an der Mechanik erklärt und diskutiert. Für die meisten Auszubildenden war der Umgang mit einer Biogasanlagen zwar nicht neu, jedoch konnten im Seminar weitere Kenntnisse und Wirtschaftlichkeit vermittelt werden. Alle Auszubildenden hatten keine Berührungsängste mit dem Thema. Die Auszubildenden haben die Möglichkeit genutzt, um intensives Wissen über Biogas zu erhalten und zu vertiefen.